Freie Arbeiten
„Painted by light“. Mit viel externen Blitzlicht inszenierte Landschafts- und Architekturfotos im Stile der Frühromantiker. Durch meine Konzentration auf die Beleuchtung und Verzicht auf Nachbearbeitung erzeuge ich neue Realitäten.
Vita
Im geteilten Berlin der frühen 1980er Jahre infizierte ich mich als junger Mensch mit der Leidenschaft zur Bildsprache. Schuld daran waren die häufigen Besuche bei meinem Onkel, dem Filmemacher Hellmuth Costard. In seinem Kreuzberger Atelier, einer ehemaligen Näherei, scharte der „deutsche Godard“, wie ihn die Zeitungen nannten, Experimentalfilmer und Kinovisionäre um sich. Ihre Ansichten und ihre Kreativität faszinierten mich so sehr, dass mein Zukunftswunsch feststand „Bilder sprechen zu lassen“. Das sollte bis heute unverhandelbar so bleiben – auch wenn das Leben mich dafür manche Schleife laufen ließ.
Ob man von Fotografie seinen Unterhalt bestreiten kann, war in den früheren Jahren ein noch nebensächlicher Einwand. Um mir aber die nötige handwerkliche Basis für ein aufbauendes Studium zu verschaffen, startete ich eine Fotografenlehre im Industriestudio Heisterkamp, Bad Kreuznach. Im dritten Lehrjahr wurde ich Vater. Zwillinge, zwei kleine Mädchen. Für sie war es leicht zu entscheiden: Fotografieren statt studieren – und zwar selbstständig. Doch aller Anfang ist schwer und deshalb war ich in den ersten Jahren nachts Taxifahrer, tagsüber Vater und freier Fotograf.
Mein erstes eigenes Studio gründete ich nach bestandener Meisterprüfung 1994. Mit dem Taxi bin ich heute nur noch als Fahrgast unterwegs und meine Mädchen hat es längst in die Welt gezogen. Zu meinen Kunden zählen Industrieunternehmen wie Schott, Rockwood Lithium, Clariant, Forschungseinrichtungen wie das Max Plack Institut, Ministerien und der SWR. Die Grenzen des Filmgenres sprengen, das trieb vor viele Jahrzehnten meinen Onkel und seine Freunde um. Von ihnen beeinflusst bleibt es mein Lebensziel, Fotos zu machen, die es so noch nicht gab. Das gelingt mir nicht immer – aber ich bleibe dran.